Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Neuigkeiten der Film- und Kinobranche, die nichts oder wenig mit Box Office zu tun haben
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Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von kinofan43 » Donnerstag 30. Oktober 2014, 17:46

Hallo mir ist aufgefallen, das dieses Jahr alles andere als ein gutes Jahr bisher ist, was die Zuschauerzahlen der Topfilme angeht. In diesem Jahr hat es gerade ein Film über die 3 Millionen Zuschauergrenze geschafft. Viele sagen ja es liegt an der Fussball-WM, doch die ist schon seit langem vorbei. Und bis jetzt hat es nur eine Französische Komödie über die 3 Millionen Zuschauermarke geschafft. Die erwarteten Kinoblockbuster wie die Comicverfilmungen oder Transformers, oder gar Planet der Affen blieben zumindest in Deutschland hinter die Erwartungen, und konnten trotz teilweise sehr guter Kritiken noch nicht einmal 2 Millionen Zuschauer erreichen. Ist Kino in Deutschland out? Ist es nur mal ein schlechtes Jahr, oder ist es ein genereller Trend? Auch wenn das Filmjahr noch nicht zu Ende ist und mit Interstellar, Tribute von Panem 3 und Der Hobbit 3 noch potentielle Hits ausstehen, ist dieses Kinojahr, was die Zuschauerzahlen angeht, als sehr enttäuschend zu bezeichnen. Nächstes Jahr kommen ja auch wieder sehr viele Comicverfilmungen auf uns zu, die in Deutschland irgendwie, mit ein paar Ausnahmen, nicht so richtig laufen. Aber so graß wie in diesem Jahr ist mir das bisher noch nie aufgefallen. In vielen anderen Foren, wird mir gesagt, Kino sei zu teuer, es sei viel bequemer zu Hause usw. Also werden die Deutschen etwa zu Kinomuffeln? Oder steckt das Kino generell in der Krise?

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mark_G » Donnerstag 30. Oktober 2014, 17:51

Diese Frage lässt sich wohl erst Anfang 2016 beantworten...

Es war von Anfang an klar, dass 2014 ein schwaches Kinojahr werden würde, da schon auf dem Papier die Filme fehlten.

Das sieht 2015 ganz anders aus, da gibt es auf dem Papier Hits en masse. Sollte aber auch 2015 enttäuschen, dann gibt es wirklich ein strukturelles Problem...
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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von arni75 » Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:02

Ich finde die 2015er Hits auf dem Papier sehr einseitig, da hier aus meiner Sicht immer ein ähnliches Publikum angesprochen wird, die ein endliches Zeit- und Geldkontingent haben. Da ist nicht viel, was Kinomuffel in die Lichtspielhäuser locken kann.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mark_G » Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:04

Ich denke die Unterschiede zwischen 50 SHADES OF GREY, F&F7, STAR WARS, FJG2, 007 oder Pixar sind eigentlich doch recht groß..
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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von kinofan43 » Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:05

Mark_G hat geschrieben:Diese Frage lässt sich wohl erst Anfang 2016 beantworten...

Es war von Anfang an klar, dass 2014 ein schwaches Kinojahr werden würde, da schon auf dem Papier die Filme fehlten.

Das sieht 2015 ganz anders aus, da gibt es auf dem Papier Hits en masse. Sollte aber auch 2015 enttäuschen, dann gibt es wirklich ein strukturelles Problem...
Ich rede jetzt nur von Deutschland. Vielleicht liegt es auch daran, das aus den USA entweder gefühlt nur noch Aufgewärmtes, Comicverfilmungen und Reboots kommen im Blockbusterbereich. Leute wie Nolan oder Fincher, die auch mal überraschen, gibt es zu selten. Wo sind die Leute, die einen komplett neuen Franchise erfinden. Wo sind die Spielbergs, die Lucas der neuen Generation? Wenn ich mir da die Serien anschaue, die weitaus orginellere Stoffe haben, als viele Kinofilme in diesem Jahr. Und jetzt überschwemmt uns Marvel mit noch mehr Comicverfilmungen, Disney will jedes Jahr nen neuen Starwarsfilm bringen. Der olle Terminator kriegt auch sein Reboot. Keiner wagt sich mehr an was neuem heran. Filme wie Gravity oder vielleicht jetzt auch Interstellar werden immer seltener. Früher gabs noch spannende Thriller, das Genre ist bis auf Gone Girl praktisch tot. Es ist wirklich schade, das in Hollywood wirklich so eine Ideenarmut herrscht.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von arni75 » Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:23

Mark_G hat geschrieben:Ich denke die Unterschiede zwischen 50 SHADES OF GREY, F&F7, STAR WARS, FJG2, 007 oder Pixar sind eigentlich doch recht groß..
Meine Eltern bekäme ich maximal in den Bond reingeschleppt, aber der Rest ist für Ü50 doch eher uninteressant, oder?

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mark_G » Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:51

LOL, meinen Vater würde ich in SW7 oder 007 bekommen, meine Mutter in 50SOG - aber auch nur, wenn die Kritiken in Ordnung sind...

Zuletzt war ich mit meinem Vater in EDGE OF TOMORROW und mit meiner Mutter in BOYHOOD...

Meine Eltern sind aber nicht Ü50 sondern Ü75...
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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Agent K » Donnerstag 30. Oktober 2014, 19:01

kinofan43 hat geschrieben:...Wo sind die Leute, die einen komplett neuen Franchise erfinden. Wo sind die Spielbergs, die Lucas der neuen Generation?
Da stelle ich dann immer gerne die Gegenfrage, wie es denn aussehen soll, das "neue" Franchise, die "neuen" und innovativen Ideen? Zu monieren was einem nicht gefällt ist einfach - genau zu spezifizieren was man eigentlich will, schon deutlich schwieriger. Wenn kloppende Blechkameraden Milliarden einspielen, darf man sich über deren Sequels nicht wundern, und man muss dann auch schlucken, dass der aktuelle Mainstream evtl. nicht den persönlichen Geschmack trifft, die Nachfrage und das Interesse aber durchaus vorhanden sind. Und auch das Publikum ist träge und verwöhnt geworden. Es giert permanent nach immer noch spektakuläreren Show- und Unterhaltungswerten (in direkter Konkurrenz zu anderen Medien), und die Extravaganza von heute mutiert immer schneller zum Langeweiler von morgen. Da wächst das Maß an Erwartungshaltung auf Seiten der Konsumenten so schnell, dass die Kreativität der Macher kaum noch mithalten kann. Momentan tobt sich die Industrie noch in digitalen Welten und spektakulären SFX-Orgien aus, die vor einigen Dekaden noch gar nicht möglich waren. Auch "3D" war nur ein verzweifelter Strohhalm um etwas "Innovation" zu heucheln. Aber all diese Faktoren halten eben nur so lange, bis sie wieder als "normal" empfunden werden. Das Problem ist nicht dass es keine Leute wie Spielberg oder Lucas mehr gibt, sondern dass sich Zeitgeist und Umfeld seit damals geändert haben (so dass heutzutage auch einige Filme der "Großmeister" floppen würden). Aber das war schon immer so. Und sie werden auch garantiert irgendwann kommen, jene neuen Spielbergs und Lucas', aber bis dahin werden - wie schon immer - einige Ungeduldige lamentieren, dass das viel zu lange dauert... und dass früher alles besser war...

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mattis » Donnerstag 30. Oktober 2014, 19:11

Man darf eben auch nicht vergessen, dass zu Zeiten eines Spielbergs nicht diese Masse an Filmen auf den Markt gepfeffert wurde...

Nehmen wir mal 1993 als Vergleich zu 2013. Identische Gesamtbesucherzahl, mit dem Unterschied, dass die #100 der Jahresliste 2013 doppelt so viele Zuschauer hatte, wie 1993...


Agent hat da sicher auch noch eine Statistik der Anzahl an gestarteten Filmen pro Jahr.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Invincible1958 » Freitag 31. Oktober 2014, 00:30

Als in den 60ern das "alte Hollywood" den Bach runterging, und in den späten 60ern und 70ern das "New Hollywood" das Kino erobert hat, da gab es wohl Studiobosse und Entscheider, die Mut zum Risiko hatten, die nicht nur aufs Bankkonto geguckt haben, sondern auch was von Filmkunst verstanden.
Heute scheinen bei vielen Studios wieder BWLer im Vorstand zu sitzen, die nicht aus der Kunstszene, sondern aus der Wirtschaft kommen. Und so jemand gibt eben eher einer Fortsetzung, einem Remake oder einer Roman/Comic-Verfilmung grünes Licht als einem Projekt mit einem Script, welches keine Grundlage in der bekannten Unterhaltungsindustrie vorweist.

Ich glaube nicht, dass es in Hollywood keine Köpfe mit guten und neuen Ideen gibt. Man lässt sie nur nicht machen.
Dass es jede Menge interessante Filmemacher gibt, sieht man an vielen großartigen Independent-Produktionen.

Das Schlüsselwort ist das Wort "Risiko", und das wollen die großen Studios nicht eingehen. Auch wenn eine Comic-Verfilmung mal floppt. Es kann meist erwartet werden, dass so ein Film eine größere Chance hat sehr erfolgreich zu werden als ein anderes Projekt.

Dass die ganzen Marvelfilme in Deutschland nicht zu Blockbustern werden, ist für den deutschen Markt zwar schade. Aber inzwischen ist Asien für Hollywood wohl wichtiger als Europa.
Daher muss der asiatische Massengeschmack getroffen werden, wenn man Kohle machen will. Da bleibt Europa eben auf der Strecke.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mattis » Freitag 31. Oktober 2014, 00:48

Ich glaube nicht, dass es in Gesamten so viel weniger an Originalstoffen gibt als damals, nur heute stehen sie oftmals im Schatten der Sequels und Adaptionen.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Armand » Freitag 31. Oktober 2014, 03:46

Um mal zur Eingangsfrage zurückzukommen; die Deutschen werden nicht, sie sind Kinomuffel. Das sollte man allerdings nicht an den Topfilmen, sondern am Pro Kopf Schnitt festmachen und der ist einfach mies. Selbst wenn die Top 5 dieses Jahr doppelt so viele Besucher gehabt hätten, dann wären es halt nicht Minus 3 sondern Plus 5% zum Vorjahr. So What?

Wie oben schon festgestellt wurde, hatten wir vor 20 Jahren ähnliche Zahlen. Die ganzen „Gründe“ von oben a la Blockbuster, Comic, Originalstoffe, DVD etc. sind einfach nur die heutigen Ausreden von „alten Säcken“, warum sie nicht mehr ins Kino gehen. Früher war es tanzen gehen, Bücher lesen, Platten sammeln. Dazu kommen die immer gleichen Gründe, von eigenes Haus mit Garten, Fußpflege und zum Arzt gehen. Es geht auch mit einem Wort: Generationenkonflikt.

Die Masse der Besucher kommt immer von den „jungen Leuten“, von Jugendlichen bis Studentenalter. Das war seit dem Krieg noch nie anders.
Das Geldargument gibt es immer, seit Jahrzehnten und zwar nicht nur fürs Kino, sondern auch für Musik (Vinyl, MC, CD, MP3). Junge Leute sind nun mal bereit für diese Dinge mehr auszugeben. Wen die Charts stören, der soll sich eine CD kaufen, oder in einem Store downloaden. Die alten Leute, also 30+ (vllt. auch 33), fangen dann halt an, mit „früher war alles besser“, da hat es nur x gekostet, dass ist es mir nicht Wert etc.
Dann gibt es neue Trends bei denen viele abspringen, in den letzten Jahren war das Wackelkamera und 3D. Früher halt Action, Gewalt etc. Hier könnte man was ändern, indem auch Filme für ältere abseits von Arthouse gemacht werden. Aber bei Projekten von Schwarzenegger und Sly, konnte man gut sehen, dass es meistens in die Hose geht. Das Zielpublikum bekommt einfach nicht mit, das diese Filme laufen, zumeist, weil sie sich nicht mehr informieren.

Wie hoch ist der Anteil der Leute die nicht ins Kino gehen? 80%, war das vor 20 Jahren anders?

Denkt doch alleine an die Freigabe Diskussion von Filmen wie 007. FSK 16 hat da gleich ne Million Zuschauer weniger, voran das wohl liegt?

Da es oben angesprochen wurde, was in anderen Foren stand. Foren sind auch eine alte Säcke Geschichte, besonders bei Filmforen. Schaut euch doch nur mal die Stammposter auf Seiten wie Cinefacts an. 95%+ sind männlich und über 30 und zur Gründungszeit gekommen. Relevanz für die Gesamtbevölkerung = 0. Erinnert euch nur an Internethypes wie bei Snake on a Plane, und schaut euch dann die Besucherzahlen an. Oder noch einfacher, schaut mal hier in die Mitgliederliste und bildet den Altersdurchschnitt. Insidekino ist ja nun 13, wie viele der anderen deutschen Plattformen die alle um die Zeit entstanden sind. Ich war 2001 auch schon Mitglied bei OFDB, Palace, Gemeinschaftsforum etc. Die Nasen sind immer die gleichen geblieben, bzw, seit Jahren kommt für 5 die gehen, im besten Fall einer nach.
Die Argumente hier, auch sonst bei vielen Themen, wie „in meinem Umfeld spricht man von dem Film“ sind einfach nicht aussagekräftig für den Gesamtmarkt(manchmal für Arthouse), da wir keinen Durchschnitt der Bevölkerung bilden, der Kinogänger schon gar nicht. Das soziale Umfeld von alten Säcken besteht halt hauptsächlich aus alten Säcken und da hier quasi alle männlich sind, konnten Frauenfilme und Events wie Ladys Nights quasi nie richtig eingeschätzt werden, da zu wenig Datenmasse im Umfeld vorhanden. ;)

Wir alle hier, ob wir nun schreiben oder nur Mitlesen sind einfach Freaks und so lange man das nicht verinnerlicht und berücksichtigt, bringt das ganze diskutieren nichts.

PS: So lang sollte es gar nicht werden. Regen sich bestimmt wieder einige auf, in dem alter ist es halt schon eine Herausforderung so lange durchzuhalten. :-P

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Agent K » Freitag 31. Oktober 2014, 08:38

Ich denke hier sollte man nochmal klären, welcher Knackpunkt mit dem Topic eigentlich gemeint war bzw. entwirrt werden sollte. Geht es um eine statistische Analyse der Besucherzahlen, um einen Trend (oder eine Spekulation darüber) in einem sich strukturell verändernden Kino-Umfeld auszumachen? Oder geht es (mal wieder) um den Vorwurf an die Macher (mit dem üblichen Verdächtigen "Hollywood"), dass am Geschmack der Zuschauer (und logischerweise ist für jeden einzelnen dessen subjektiver Geschmack der Maßstab) vorbei produziert wird. Das sind einfach zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die man der Übersichtlichkeit halber trennen sollte...

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Agent K » Freitag 31. Oktober 2014, 09:46

Mattis hat geschrieben:Agent hat da sicher auch noch eine Statistik der Anzahl an gestarteten Filmen pro Jahr.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mark_G » Freitag 31. Oktober 2014, 13:19

Was den Angebots-Aspekt betrifft, hatte ich ja im Juni diesen Artikel veröffentlicht: http://www.blog.insidekino.de/?p=1624
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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Mark_G » Freitag 31. Oktober 2014, 13:42

Agent K hat geschrieben:
Mattis hat geschrieben:Agent hat da sicher auch noch eine Statistik der Anzahl an gestarteten Filmen pro Jahr.

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Seit 2002 veröffentlicht die FFA die Anzahl der Erstaufführungen (und ich glaube, die SPIO hat auch eine entsprechende Statistik, die bis in die 50er Jahre reicht).
Nun gut, laut FFA gab es

2002 369 EA, darunter 116 dt. und 129 US-Produktionen
und
2013 563 EA, darunter 223 dt. und 159 US-Produktionen

Wir sind also in diesen zwölf Jahren von 7 Neustarts pro Woche auf 10 Neustarts pro Woche... (allerdings sind in diesen Zahlen natürlich auch die Dokus enthalten)...
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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Capitol » Freitag 31. Oktober 2014, 17:39

Wieso eigentlich "Werden" ? Wir Deutschen sind es im Vergleich zu Österreich, Frankreich, USA doch schon längst. Und zumindest im Falle Österreichs lässt es sich nun wirklich nicht durch gravierende Unterschiede in Kultur, Lebensstandard, Lebensgewohnheiten, Medienlandschaft etc. erklären.
Kinojahr 2020 (25.10.)
13 Filme;Ticketumsatz 112,00 €
Zuletzt: Enfant Terrible,Jean Seberg,Tenet
TOP3: Judy, Enfant Terrible,Parasite
FLOP3: La Vérité,Tenet,Master Cheng,

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von mercy » Mittwoch 5. November 2014, 01:09

Auch wenn das Jahr noch nicht zuende ist und uns noch ein paar Blockbuster erwarten, liegt es bisher meiner Meinung nach wirklich an den Filmen, so wie es Mark schon erwähnte. Die bisherigen Fortsetzungen haben ähnliche, bis gleiche, wenn nicht sogar bessere Zahlen als Vorgänger/vergleichbare Filme erzielt. Enttäuschend an den Zahlen waren für mich die Mai Blockbuster, die teilweise erst 2 Wochen vor der WM gestartet sind.

Ebenso finde ich die Starttermine einiger Filme merkwürdig. Zum Beispiel sind die Neustarts der letzten 2 Wochen (zu den Herbstferien) absolut grottig und übervoll, was meiner Meinung nach, schon vorher absehbar war. Da laufen die Filme, die Anfang Oktober starteten immer noch deutlich besser, die sich noch gegenseitig das selbe Zielpublikum wegnahmen.

Was auch in diesem Jahr fehlt, sind richtige, massentaugliche Kinderfilme. Was gab es dann erwähnenswertes außer "Drachenzähmen 2", der auch noch erst ab 6 Jahren freigegeben war und sicherlich dadurch für viele enttäuschte Kinder fabrizierte. Und ich weiß nicht, was die "Pinguine aus Madagascar" bringen werden. Wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen noch einiges, aber kein Vergleich zu den klassischen Disney bzw. Pixxar-Werken.

Wir müssen wirklich abwarten, was 2015 passiert, was ja laut der letzten Münchener Filmwoche "das beste Kinojahr" aller Zeiten werden wird,

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Invincible1958 » Mittwoch 5. November 2014, 01:59

mercy hat geschrieben:Und ich weiß nicht, was die "Pinguine aus Madagascar" bringen werden. Wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen noch einiges, aber kein Vergleich zu den klassischen Disney bzw. Pixxar-Werken.
Da kommt gleich die Frage auf, wann es zuletzt ein Jahr ohne neuen Disney- oder Pixar-Animationsfilm gab?
"Tinkerbell und die Piratenfee" und "Planes 2" gelten nicht wirklich, da sie von "Disney Toon" produziert wurden, und nicht von "Disney Animation", also sozusagen nur Disney-B-Movies sind.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von da_godfather » Donnerstag 5. März 2015, 14:19

Blickpunkt:Film vermeldet heute von einem Evaluierungsbericht der FFA zur Situation und weiteren Entwicklung des deutschen Kinomarktes.
Demnach gehen Goldmedia, PwC und die GfK für die kommenden Jahre von einem offenbar signifikant negativen Trend bei Umsätzen und Besuchern im deutschen Kinomarkt aus, auch wenn der Ausblick für 2015 zunächst positiv ist. So zeige der Evaluierungsbericht, dass die Kinos angesichts der Änderung des Mediennutzungs- und Freizeitverhaltens sowie im Kontext des demographischen Wandels vor großen Herausforderungen stünden, wenn sie sich dem prognostizierten Trend entgegenstemmen wollten
Die drei Unternehmen, die von der FFA mit der Erstellung des Berichtes beauftragt worden sind, sind in den letzten Jahren häufig mit Studien und Berichten am Markt präsent gewesen, die einen rasanten Anstieg der Nutzung und des Umsatzes von neuartigen Medienangeboten vorhergesagt haben. Das macht ein Ergebnis dieses Berichtes, das keinen "offenbar signifikant negativen Trend" feststellt, schon aus Prinzip eher unwahrscheinlich.

Nicht, dass ich nicht auch glauben würde, dass Kinobetreiber schwereren Zeiten entgegengehen. Aber ob das wegen der neuen Medienangebote geschieht, oder ob der Erfolg neuer Medienangebote wegen der Misere der deutschen Kinolandschaft möglich ist, das ist eine Frage, auf die ich noch keine Antwort gefunden habe.

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von arni75 » Donnerstag 5. März 2015, 15:25

Deshalb wird diese teure Studie auch in Auftrag gegeben - finanziert von allen Beteiligten (Kinos, Verleiher, FFA).

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Re: Werden die Deutschen zu Kinomuffeln?

Beitrag von Invincible1958 » Donnerstag 5. März 2015, 16:31

da_godfather hat geschrieben:Nicht, dass ich nicht auch glauben würde, dass Kinobetreiber schwereren Zeiten entgegengehen. Aber ob das wegen der neuen Medienangebote geschieht, oder ob der Erfolg neuer Medienangebote wegen der Misere der deutschen Kinolandschaft möglich ist, das ist eine Frage, auf die ich noch keine Antwort gefunden habe.
Gerade wurde ein Bericht veröffentlicht, der besagt, dass der Verkauf von E-Books im letzten Jahr in Deutschland kaum zugenommen habe.
Es scheint sich also nicht jeder neue Trend wirklich durchzusetzen. Einen Roman liest der Durchschnittsdeutsche immer noch am liebsten auf Papier.

Nur 4,3% der verkauften Bücher waren im Jahr 2014 E-Books, 95,7% traditionelle Bücher:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 61197.html

Die Kinos müssen wie schon seit 100 Jahren immer neue Ideen hervorbringen, um das Publikum an sich zu binden.
Aber das ist in anderen Märkten nicht anders.

2015 sieht sowohl auf dem Papier (und in den ersten 2 Monaten auch in der Realität) schonmal sehr rosig aus.

An die Zahlen der 40er und 50er Jahre wird man sowieso nie wieder herankommen.

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