Mark G.s Allerlei

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von student a.d. » Sonntag 25. November 2018, 18:55

Klasse Beitrag!
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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von porter » Sonntag 25. November 2018, 20:03

Super Mark...ich schreibe die Tage mal was dazu....
nur soviel schonmal...wenn man mit einer kamapgne wie
KINO.Läuft bei uns. zu punkten versucht....dann ist bei den Verantwortlichen nicht mehr viel zu machen...

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von porter » Sonntag 25. November 2018, 20:24

..und was mir da grad wieder einfällt...ein Thema seit Monaten...
warum zur Hölle startet man Lego UND Drachenzähmen an EINEM Tag????
und eine Woche davor CHAOS IM NETZ....absolut unverständlich

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mattis » Sonntag 25. November 2018, 23:14

Nichts anderes als eine solche Rede habe ich erwartet.
Ich hoffe, sie wurde erhört.

Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Produzent, der glaubte, da wäre eine Null abhanden gekommen.
Es mag ein Einzelfall gewesen sein, steht es aber doch symptomatisch dafür, dass der Kontakt zu den Bedürfnissen des Zuschauers von Produktionsseite da doch teilweise massiv verloren gegangen ist.

Es ist an der Zeit, dass sich die Kinoketten vereinigen und gemeinsam um ihre Zukunft kämpfen.

Das Kino scheint die einzige Branche zu sein, in der es keinen Preiskampf gibt. Vielmehr wartet der eine darauf, dass der andere die Preise erhöht, um selbst mitziehen zu können. Es ist verrückt.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von MH207 » Montag 26. November 2018, 10:06

Wie lange hat Dein Vortrag gedauert? Danach Stille im Saal? Oder war es weniger zusammenhängend?
Kinojahr 2024 (25.2.): B.O. 28,- bei 2 Bes.: DUNE (IMAX) (?), OPPENHEIMER (IMAX) (+),Kinojahr 2023 (12.11.): B.O. 69,50 bei 10 Bes.: THE CREATOR (o),THE NUN II (o),EQ3 (o),INSIDIOUS 5 (-).M:I 7.1 (+),INDIANA JONES 5 (o), GotG VOL.3 (+),JOHN WICK 4 (+)

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Pi Jay » Montag 26. November 2018, 10:22

Ungefähr 25 Minuten, es gab aber auch ein paar Zwischenfragen. Die Leute waren insgesamt sehr interessiert, haben am Ende applaudiert und einige haben Mark G. danach noch gesagt, wie begeistert sie von seinen Ausführungen waren.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von MH207 » Montag 26. November 2018, 11:27

Ich hoffe, sie leiden nicht unter einem Kurzzeitgedächtnis ... Danke Pi Jay.
Kinojahr 2024 (25.2.): B.O. 28,- bei 2 Bes.: DUNE (IMAX) (?), OPPENHEIMER (IMAX) (+),Kinojahr 2023 (12.11.): B.O. 69,50 bei 10 Bes.: THE CREATOR (o),THE NUN II (o),EQ3 (o),INSIDIOUS 5 (-).M:I 7.1 (+),INDIANA JONES 5 (o), GotG VOL.3 (+),JOHN WICK 4 (+)

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von heinzer » Montag 26. November 2018, 19:42

Sehr interessant.

Ich hoffe auch nur, dass man sich Marks Ideen endlich mal zu Herzen nimmt.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Taipan » Dienstag 27. November 2018, 06:21

Ich habe es hier ja schon einmal geschrieben:
http://www.forum.insidekino.com/viewtop ... 4ae#p57492

Investitionen in bessere Technik, die auch wirklich einen Unterschied zum Heimkino bringen, sind der Schlüssel.

Dass es ein Überangebot an Filmen gibt, schreibe ich ja auch regelmäßig hier ins Forum. Obwohl jetzt hier alle mit einstimmen, dass die Rede von Mark es auf den Punkt bringt, scheine ich trotzdem einer der wenigen zu sein, die die Tentpole Strategie von Disney (=Qualität über Quantität) als zielführend betrachtet.

Letztenendes ist es so, dass die Branche so reagiert, wie es in der freien Wirtschaft nunmal ist, wenn neue Konkurrenz, bzw. Alternativen den Markt betreten: Sie schrumpft sich gesund. Klar hört es sich dramatisch an, wenn man dabei von "Kinosterben" spricht, aber es handelt sich hier ja nicht um westafrikanische Berggorillas oder Amurleoparden. Es sind Gebäude und Technik.

Am Ende des Tages werden wenige aber dafür gute Kinos übrig bleiben. Mir persönlich erschließt sich irgendwie nicht, warum das für mich als Konsument schlecht sein soll. Die guten Produkte werden ja bleiben.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mark_G » Dienstag 27. November 2018, 08:41

Ich nehme an, Du bist Großstädter, oder?
Kinosterben beginnt nicht in den Großstädten, sondern meistens in den kleinen und mittleren Orten - Dein "Gesundschrumpfen" bedeutet, dass Millionen Menschen nicht mehr ins Kino gehen könnten, selbst wenn sie wollten, da es in ihrem Ort kein Kino mehr geben wird...
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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Capitol » Dienstag 27. November 2018, 10:54

So, jetzt habe ich auch deine Rede gelesen. Und pflichte insbesondere bei 2 Aspekten heftigst bei:
--- Komödienmangel (isnbesondere auch für Besuchergruppen jenseits der ersten Hormonschübe)
--- bei dem Abwürgen von Sleepern (aktuell z.B. Crazy Rich oder noch krasser Abgeschnitten, ist also auch genreübergreifend) zugunsten von Blockbustern, die gar keine sind bzw. werden - mitunter schon vorher erkennbar.

Was jetzt das Kinosterben in den kleinen und mittleren Orten anbelangt: Immerhin scheinen sich doch hier und da entstandene Lücken wieder zu schließen, wenn ich mit die Kinoförderentscheidungen der FFA so anschaue.
Kinojahr 2020 (25.10.)
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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Capitol » Dienstag 27. November 2018, 11:08

Ach so, einen Aspekt möchte ich noch hinzufügen:

Wenn es um Differenzierungsmerkmale zu allen anderen Verwertungsformen von Filmen geht:
Netflix hat keinen Gong, wenn der Hauptfilm startet,
Sky keinen Vorhang, der sich rauschend oder wenigstens raschelnd - möglicht gleich zweimal - öffnet,
das Samsung-MegaTV-Set an der Wand (in der Regel) keinen Dimmer, der die Beleuchtung gaaaanz langsam löscht.
Ich könnte toben, wenn sogar Häuser, die über einen solchen VERMEINTLICHEN Anachronismus verfügen, diese atmosphärischen Stilmittel nicht einmal mehr einsetzen. Kleine Mittel, die dem Bewusstsein signalisieren, dass ich nicht die Couch mit einem mehr oder weniger bequemen Stuhl getauscht habe, sondern AUSGEGANGEN bin, um an einer KULTURVERANSTALTUNG teilzunehmen.
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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Taipan » Mittwoch 28. November 2018, 06:23

Mark_G hat geschrieben:
Dienstag 27. November 2018, 08:41
Ich nehme an, Du bist Großstädter, oder?
Kinosterben beginnt nicht in den Großstädten, sondern meistens in den kleinen und mittleren Orten - Dein "Gesundschrumpfen" bedeutet, dass Millionen Menschen nicht mehr ins Kino gehen könnten, selbst wenn sie wollten, da es in ihrem Ort kein Kino mehr geben wird...
Ja ich lebe in Hamburg. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nur aus der Haustür fallen muss, um in ein Kino zu stolpern.
Meine durchschnittliche Fahrtzeit (ob Auto oder Öffis) beträgt knappe 30 Minuten ins Kino, bei großen Blockbustern etwas länger, da ich gerne eine größere Leinwand habe. Diese Anfahrtszeiten sind für mich absolut akzeptabel und auch bei vielen anderen größeren Freizeitaktivitäten und auch der Arbeit Standard (bzw. sogar darüber). Ich denke für alle anderen Menschen sollte das dann also auch ok sein.

Wenn wir uns im ländlichen Bereich befinden, kommt man aufgrund der geringeren Verkehrsdichte, weniger Ampeln und höherer Geschwindigkeit auf Landstraßen mit 30 Minuten Fahrtzeit schon ziemlich weit. Sagen wir 90 auf der Landstr., ein gutes Dutzend Ampeln und die eine Kreuzung, wo man immer warten muss... also vielleicht durchschnittlich 60 kmh?

D.h. 30 km in den 30 Minuten. 30km Radius entsprechen einer Fläche von ca. 2.800 qkm. Deutschland hat eine Fläche von 357.000 qkm. Um jedem Bürger ein Kino im Umkreis von 30 Minuten zu ermöglichen, braucht es (bei statisch gleichmäßiger Verteilung) 127 Kinos in Deutschland. Da die statistische Verteilung natürlich nicht immer gleich ist und man auch nicht geradeaus in Luftlinie fahren kann, verdreifache ich diese Zahl einfach gerne mal. Dann dürfen immer noch über 75 % aller Kinos "Sterben" bis es einigermaßen unbequem für jeden einzelnen Bürger wird. Bei einer Verfünffachung der gerechneten Anzahl, reichen noch immer ein Drittel der vorhandenen Kinos.
Anmerkung: Mir ist natürlich bewusst, dass dies keine eindeutige Rechnung ist, aber als Nährung, die die Situation veranschaulicht, dient sie allemal.

Zusammengefasst: Wenn es im eigenen Ort kein Kino mehr gibt, muss man halt n Stück weiter fahren. Muss ich auch, weil mein Ort größer ist. Aber auch in Hamburg braucht es keine 24 Kinos, inkl. sechs Multiplexe.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mattis » Mittwoch 28. November 2018, 14:28

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Anfahrtsweg den eines durchschnittlichen Hamburgers darstellt.

Außer Acht lässt du außerdem, dass ein Großstädter den Verkehrt gewohnt ist. Was abschreckt ist oft eher die Strecke, als die Zeit.
30 Minuten durch die Heimat fühlen sich anders an, als 30 Minuten durch die Pampa, 30 Km von zu Hause weg.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Armand » Mittwoch 28. November 2018, 16:09

Neben dem was Mattis sagt, lässt du außer Acht, dass nicht jeder ein Auto besitzt. Außerdem sind die 30km Radius = 30km Fahrstrecke eine total unrealistische Idealannahme. Da müssen Wäldern, Seen, Naturschutzgebiete umfahren werden. 20km Umweg gemacht werden um über eine Brücke zu fahren, es müssen erstmal etliche Kilometer die Dorfstraße "rückwärts" im spitzen Winkel zur Hauptstraße gefahren werden, um diese zu erreichen und dann in die Richtung zu fahren, wo man eigentlich hin will, etc.
Des weiteren gibt es im ländlichen Raum aufgrund der geringeren Verkehrsdichte einige andere Probleme. Vereiste Straßen im Winter, Äste die auf der Straße liegen, Rehe etc.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mattis » Mittwoch 28. November 2018, 21:46

Mein Stamm-Kino hat promt auf Marks Vortrag reagiert und das Discount Angebot "Superticket", bei dem man 6 Besuche zum Preis von 39€ (6,50€ pro Besuch) bekam, auf 5 Besucher für 35€ hochgeschraubt.

Ich würde mich ja nun aufregen, dass durch die ungerade Zahl nun keine 3 Besuche zu zweit mehr möglich sind, aber denkste. Ganz nebenbei haben sie die Bedingungen wohl so umgestellt, dass man nur noch ein Ticket damit lösen kann. Es steht zumindest nicht mehr, wie früher, dabei, dass man 2 Tickets damit lösen kann.


Ich war früher 40-50 Mal im Jahr im Kino...

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von mercy » Mittwoch 28. November 2018, 22:06

Ihr könnt euch doch zwei kaufen, dann ist es wieder gerade. Kostet auch nicht mehr. ;-)

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mattis » Mittwoch 28. November 2018, 23:00

Und damit würde ich mich in eine schlechtere Kondition zwingen lassen.
Was dazu führt, dass ich frustriert sein werde und noch weniger ins Kino möchte, weil ich noch mehr den Eindruck bekomme, dass ich für deren Austestung der Grenzen zur Gewinnoptimierung ""benutzt" werde.

Da hat das Kino dann natürlich kurzfristig den dicken Fisch an Land gezogen, muss aber dringend den Kern von Marks Vortrag noch einmal verinnerlichen.

Das Kino hat in der Tat ein gewaltiges Imageproblem, nämlich das, dass sie den Besucher bis aufs Letzte melken wollen.
Und das ist, wie Mark vorgerechnet hat, keine gefühlte Wahrheit. Es ist leider die absolute Realität. Die Preissteigerungen sind enorm.
Das Entgegenkommen der Branche ist nahezu lächerlich und nichtexistent.
Sie bietet dem Zuschauer nichts. Einen Kinodienstag, der mittlerweile 7€ Plus Zuschläge kostet und Preiserhöhungen beim Angebot für Vielbesucher.

Das muss man sich mal vorstellen. Vielbesucher, die damit am Kinotag gar nichts mehr sparen und an den restlichen Wochenenden 1€. Erst am Wochenende gibt es einen wundervollen 3€ Rabatt auf ein 2D-Ticket, das mittlerweile bei 10€ angekommen ist.


Aber was rege ich mich auf, bringt ja sowieso alles nichts.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Taipan » Donnerstag 29. November 2018, 06:32

Mattis hat geschrieben:
Mittwoch 28. November 2018, 14:28
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Anfahrtsweg den eines durchschnittlichen Hamburgers darstellt.

Außer Acht lässt du außerdem, dass ein Großstädter den Verkehrt gewohnt ist.
Geile Argumentationsstruktur.

Was soll ich denn jetzt darauf sagen? Doch und nein und dann bist Du wieder dran und kehrst es um?
Macht mal gerne ohne mich die "Diskussion" hier weiter.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mara » Donnerstag 29. November 2018, 23:12

Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber ich bin nur deshalb in den letzten Jahren auf 30+ Kinobesuche pro Jahr geklettert, weil ich mehrere Kleinstadtkinos entlang meines Arbeitsweges entdeckt habe, bei denen ich ohne nennenswerten zusätzlichen Fahr- und Zeitaufwand sowie ohne Kosten für's Parken vorbeischauen kann. (Und die im Idealfall auch noch sehr günstige Eintrittspreise haben.)

Würden diese Kinos wegfallen und müsste ich für Kinobesuche in eine der drei umliegenden Großstädte, mit dem zusätzlichen Fahraufwand (neben der zeitlichen und finanziellen auch eine ökologische Frage!), Parkgebühren oder ÖPNV-Kosten sowie natürlich teureren Ticketpreisen, würde das schlagartig wieder in den einstelligen Bereich abstürzen, eben für die Handvoll Filme, für die sich der Aufwand "wirklich lohnt".

Dazu ist noch der Vorteil zu berücksichtigen - ich habe diesen Luxus leider nicht, gehe aber davon aus, dass es auf viele meiner Mit-Zuschauer in den Kleinstadtkinos zutrifft - wenn man tatsächlich ein Kino im eigenen Ort hat, das per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar ist, so dass man gänzlich unabhängig vom Auto oder den Öffentlichen (immer ein großer Spaß auf dem Land insbesondere am Wochenende / abends!) ist.

Die Radius-Rechnung zweifele ich anhand meiner eigenen Erfahrungen übrigens auch an - für die "knapp" (wie knapp?) 30 Minuten würde ich eher eine Fahrtstrecke von 20 km und einen Luftlinien-Radius von 15 km ansetzen.

Und ein anderer Aspekt, den ich beim "Gesundschrumpfen" noch zu bedenken geben möchte: Ja, die "guten" Kinos würden übrig bleiben, aber wie definiert sich "gut"? Nach marktwirtschaftlicher Logik nicht über Qualitätskriterien, sondern darüber, was die große Masse mag, in diesem Fall also wohl gigantische Multiplexe mit möglichst großen Sälen/Leinwänden und immer dem neuesten technischen Schnickschnack, zumal größere Kinos / Ketten auch Misserfolge besser kompensieren können. Ind die Röhre schauen dann wie so oft am Ende diejenigen, die Dinge jenseits des Massengeschmacks schätzen, etwa eine familiäre Atmosphäre und eine Filmauswahl jenseits des Mainstreams.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Taipan » Freitag 30. November 2018, 05:27

Mara hat geschrieben:
Donnerstag 29. November 2018, 23:12
Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber ich bin nur deshalb in den letzten Jahren auf 30+ Kinobesuche pro Jahr geklettert, weil ich mehrere Kleinstadtkinos entlang meines Arbeitsweges entdeckt habe, bei denen ich ohne nennenswerten zusätzlichen Fahr- und Zeitaufwand sowie ohne Kosten für's Parken vorbeischauen kann. (Und die im Idealfall auch noch sehr günstige Eintrittspreise haben.)
Nichts anderes habe ich gesagt. Es würde ja auch ein Kino auf dem Weg ausreichen, damit Du es nutzt. Es müssen nicht mehrere sein.
Mara hat geschrieben:
Donnerstag 29. November 2018, 23:12
Die Radius-Rechnung zweifele ich anhand meiner eigenen Erfahrungen übrigens auch an - für die "knapp" (wie knapp?) 30 Minuten würde ich eher eine Fahrtstrecke von 20 km und einen Luftlinien-Radius von 15 km ansetzen.
Deswegen habe ich meine Zahl ja auch verfünffacht. Bei den 15km Radius reichen noch immer 500 Kinos in Deutschland (eben genau das Drittel, das ich als drittes skizziert habe) und auch wenn Du nicht geschrieben hast, wie viele Kinos auf Deinem Arbeitsweg liegen, bleiben bei dieser Zahl bestimmt auch ein bis zwei davon übrig.
Mara hat geschrieben:
Donnerstag 29. November 2018, 23:12
Dazu ist noch der Vorteil zu berücksichtigen - ich habe diesen Luxus leider nicht, gehe aber davon aus, dass es auf viele meiner Mit-Zuschauer in den Kleinstadtkinos zutrifft - wenn man tatsächlich ein Kino im eigenen Ort hat, das per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar ist, so dass man gänzlich unabhängig vom Auto oder den Öffentlichen (immer ein großer Spaß auf dem Land insbesondere am Wochenende / abends!) ist.
Ich sage ja auch gar nicht, dass das für einen persönlich nicht von Vorteil ist, doch wie Du hier selbst schreibst:
Mara hat geschrieben:
Donnerstag 29. November 2018, 23:12
Und ein anderer Aspekt, den ich beim "Gesundschrumpfen" noch zu bedenken geben möchte: Ja, die "guten" Kinos würden übrig bleiben, aber wie definiert sich "gut"? Nach marktwirtschaftlicher Logik nicht über Qualitätskriterien, sondern darüber, was die große Masse mag, in diesem Fall also wohl gigantische Multiplexe mit möglichst großen Sälen/Leinwänden und immer dem neuesten technischen Schnickschnack, zumal größere Kinos / Ketten auch Misserfolge besser kompensieren können. Ind die Röhre schauen dann wie so oft am Ende diejenigen, die Dinge jenseits des Massengeschmacks schätzen, etwa eine familiäre Atmosphäre und eine Filmauswahl jenseits des Mainstreams.
handelt es sich bei der Kinobranche nicht um einen Wohltätigkeitsverein.

Ich weiß, dass hier im Forum die romantische Vorstellung des Kinos als kultureller Begegnungsstätte vorherrscht. Das ist ja auch irgendwie ganz schön, war früher bestimmt auch mal so und gilt heute für das ein oder andere Programmkino auch noch. Aber in mindestens 90 % der Fälle trifft das nicht zu und das Kino stellt einfach nur einen Vertriebskanal eines Konsumprodukts dar. Und ob der Konsument lieber mit mehreren Leuten im Kino lacht oder mit seiner Familie zuhause im Schlafanzug auf dem Sofa, entscheidet er halt selbst. Klar gibt es die ein oder andere Stellschraube, um die Meinung des Konsumenten gelegentlich abzuändern, große Trends lassen sich jedoch nicht in Gänze ändern.
Den einzigen, wirklichen Vorteil, den das Kino heutzutage gegenüber den ganzen anderen Vertriebskanälen noch besitzt, ist das Commitment des Stuidooligopols, diesem Vertriebskanal einen zeitlichen Vorsprung vor allen anderen zu gewähren. Nicht aus Nächstenliebe, sondern, um zusätzlich Einnahmen zu generieren. Deswegen haben ja auch alle "Angst" vor Netflix und buhen es auf Filmfestivals aus, da sie merken, dass dieses System von Netflix langsam aber sicher ausgehöhlt wird.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Agent K » Samstag 1. Dezember 2018, 19:35

Taipan hat geschrieben:
Freitag 30. November 2018, 05:27
handelt es sich bei der Kinobranche nicht um einen Wohltätigkeitsverein
War sie noch nie, wollte sie nie sein, und es wurde auch nie von der Branche erwartet bzw. behauptet. In der öffentlichen Wahrnehmung hat sich Kino aber inzwischen vom Anspruch verabschiedet, dass sich der Kinobesucher dort zu einem fairen Preis auch "wohl"- und nicht über den Tisch gezogen fühlt. Kinogänger sind keine Sozialschmarotzer, die rumheulen weil alles teurer wird, sondern sie stimmen still und leise mit den Füßen ab... und kommen einfach nicht mehr.
Kino war immer eine von zahllosen Alternativen der Freizeitgestaltung für die breite Masse. Wie Currywurst, wenn man einfach mal schnell seinen optischen Kohldampf stillen will. Statt drei Bier oder zwei Kaffee in der Kneipe konnte man auch spontan zu einem Kinobesuch umdisponieren, ohne dass sich am Preisrahmen für den Tag groß was geändert hätte. Und Kaffee und Bier gab's zur Not im Kino dazu.
Inzwischen vermittelt Kino aber den Eindruck, dass man als Kinogänger nur noch dafür instrumentalisiert wird, um Aktionären gute Bilanzen präsentieren zu können. Man ködert die Besucher mit technische Superlativen, Extravaganzen, einem angeblichen Hauch von Luxus. Am Ende kann der Kunde dann aus Grundpreis, 3D-Zuschlag, Online-Zuschlag, Top-Zuschlag, Brillen-Voll- oder Teilkasko, Verhältnis zwischen Filmlaufzeit und Hin-/Rückfahrt/Werbung, 3D-Aspirin, und vielleicht sogar der Film-Qualität überschlagen, ob der Spaß es auch wert war. Und meistens mündet es in der bitteren Erkenntnis, dass die diversen "Extras", die man eigentlich gar nicht wollte, die sich aber auch nicht umgehen lassen, ein noch tieferes Loch in den Geldbeutel reißen, als noch beim letzten Kinobesuch davor. Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um da nur ein Alibi für Preiserhöhungen zu wittern.
Es wird stetig teurer, und selbst ohne digitale Streaming-Konkurrenz wird dadurch die etablierte Zielgruppe (Massenpublikum) immer weiter ausgedünnt, und immer weniger Leute zahlen immer mehr. Unabhängig davon ob die Filme überhaupt was taugen oder nicht. Die Branche "schrumpft" sich schon seit Jahren gesund. Und wie es im Sozialdarwinismus üblich ist, werden am Ende nur die Karpfen im Teich überleben, die so fett sind, dass sie zwischendurch auch mal Durststrecken aussitzen können, bis die lästige Konkurrenz verhungert ist. Und diese Fische hocken... in den Großstädten... wo die Park-/Fahrtkosten den Ticketpreis locker nochmal verdoppeln können.
Taipan hat geschrieben:
Dienstag 27. November 2018, 06:21
Investitionen in bessere Technik, die auch wirklich einen Unterschied zum Heimkino bringen, sind der Schlüssel.
Mal abgesehen davon, dass ich Heimkino nicht als das Hauptproblem sehe, was soll denn noch "besser" werden um die propagierten "Unterschiede" zu ermöglichen? 3D², Giga-Dolby mit 200 statt 100 Lautsprechern, Super-HFR mit 192 Bildern pro Sekunde, 12K-Bildauflösung, iMax statt iPhone? Das sind doch größtenteils keine "Verbesserungen" mehr, die der Besucher überhaupt noch will geschweige denn wahrnimmt. Es sind schnöde Argumente der Preispolitik, während für den "normalen" Kinogänger mit Ton und Farbe die Evolution des Mediums Film eigentlich abgeschlossen war.

Und es gibt sie doch schon, die "man-gönnt-sich-ja-sonst-nichts"-Kinos, wo man für extravagantes Ambiente eben auch etwas mehr Geld liegen lässt (logischerweise nur in Großstädten). Ich schiele da immer gerne zu Capi und seine Pünktchen aus der Astor Film Lounge. Sollte es mich mal wieder nach Berlin verschlagen, werde ich da sicher mal einkehren, aber das bleibt eine Ausnahme, ebenso wie fußballfeldgroße Leinwände im IMAX. Nett, wenn man es mal erlebt hat, aber WHIPLASH ist dort letztlich auch nicht besser als in meinem heimischen Kleinstadtplex. Mit einer "romantischen Vorstellung des Kinos als kultureller Begegnungsstätte" hat das herzlich wenig zu tun. Im Gegenteil, wenn ich mich kaum noch ins Kino verirre, dann liegt das an der ganz pragmatischen Entscheidung, dass ich einen bestimmten Film, wenn auch etwas später, mit weniger Aufwand, in unwesentlich schlechterer Qualität, zu günstigeren Preisen auch ohne Kino sehen kann.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mara » Sonntag 2. Dezember 2018, 22:39

Taipan hat geschrieben:
Freitag 30. November 2018, 05:27
Nichts anderes habe ich gesagt. Es würde ja auch ein Kino auf dem Weg ausreichen, damit Du es nutzt. Es müssen nicht mehrere sein.
Nein, würde es nicht. Diese Kinos sind nämlich keine Multiplexe, sondern haben nur zwischen 1 und 3 Sälen. Daher wäre keines davon in der Lage, alle Filme zu spielen, die mich interessieren, zumal alle völlig unterschiedliche Schwerpunktsetzungen haben (in einem kann ich die Arthouse-Sachen sehen, das andere bietet mir aktuelle Blockbuster in 2D etc.). Da mir dann nur noch eine Ausrichtung zur Verfügung stünde, würde meine Kinobesuchszahl auch dann mehr oder weniger deutlich sinken.

Falls Du es so gedacht hast, dass das eine verbleibende Kino dann erweitert und quasi die Säle der anderen anbaut, so dass es ein entsprechend größeres und vielfältigeres Angebot hätte, wäre das natürlich eine Lösung. Das wären dann aber nur weniger Kinos im Sinne von weniger Gebäuden, aber eben nicht weniger Leinwände. Und das wäre weniger ein Gesundschrumpfen als eine Konzentration.

Taipan hat geschrieben:
Freitag 30. November 2018, 05:27
Ich weiß, dass hier im Forum die romantische Vorstellung des Kinos als kultureller Begegnungsstätte vorherrscht. Das ist ja auch irgendwie ganz schön, war früher bestimmt auch mal so und gilt heute für das ein oder andere Programmkino auch noch. Aber in mindestens 90 % der Fälle trifft das nicht zu und das Kino stellt einfach nur einen Vertriebskanal eines Konsumprodukts dar. Und ob der Konsument lieber mit mehreren Leuten im Kino lacht oder mit seiner Familie zuhause im Schlafanzug auf dem Sofa, entscheidet er halt selbst. Klar gibt es die ein oder andere Stellschraube, um die Meinung des Konsumenten gelegentlich abzuändern, große Trends lassen sich jedoch nicht in Gänze ändern.
Aber warum sollten die 10 % (oder wie viel es sein mögen) keine Existenzberechtigung haben? Wenn ich mir anschaue, wie voll "meine" Kinos bei wochen- bis monatelang nach Starttermin nachgespielten anspruchsvollen Filmen teilweise sind, kommt mir die kulturelle Begegnungsstätte jedenfalls alles andere als tot vor.

Genausowenig leuchtet mir übrigens ein, warum die beiden möglichen "Überlebensstrategien" einander ausschließen müssen. Vielmehr kann das immer aufwändigere und teurere Ausnahmeevent mit dem neuesten technischen und sonstigen Luxus doch ein genauso gangbarer Weg sein wie die unkomplizierte, wohnortnahe, günstige Option, ohne besonderes Drumherum schlicht und einfach einen Film zu sehen.

Diese Ausschließeritis geht auf den Irrglauben zurück, dass es "den Kunden" gibt. Menschen sind aber unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen, so dass man mit unterschiedlichen Produkten / Angeboten landen kann. Natürlich sind die Zielgruppen unterschiedlich groß, aber auch in der Nische kann man überleben - jedenfalls wenn man nicht aktiv geschädigt wird.

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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Taipan » Mittwoch 5. Dezember 2018, 06:01

Mara hat geschrieben:
Sonntag 2. Dezember 2018, 22:39
Nein, würde es nicht. Diese Kinos sind nämlich keine Multiplexe, sondern haben nur zwischen 1 und 3 Sälen. Daher wäre keines davon in der Lage, alle Filme zu spielen, die mich interessieren, zumal alle völlig unterschiedliche Schwerpunktsetzungen haben (in einem kann ich die Arthouse-Sachen sehen, das andere bietet mir aktuelle Blockbuster in 2D etc.). Da mir dann nur noch eine Ausrichtung zur Verfügung stünde, würde meine Kinobesuchszahl auch dann mehr oder weniger deutlich sinken.

Falls Du es so gedacht hast, dass das eine verbleibende Kino dann erweitert und quasi die Säle der anderen anbaut, so dass es ein entsprechend größeres und vielfältigeres Angebot hätte, wäre das natürlich eine Lösung. Das wären dann aber nur weniger Kinos im Sinne von weniger Gebäuden, aber eben nicht weniger Leinwände. Und das wäre weniger ein Gesundschrumpfen als eine Konzentration.
Vorabbemerkung: Es ist verständlicherweise schwierig für mich aus der Ferne ohne Kenntnis genauer Zahlen und Fakten ein Urteil darüber zu fällen, wie die betriebswirtschaftlich beste Zusammenstellung einer Kinolandschaft aussieht.

Grundsätzlich ist jedoch das von Dir beschriebene Szenario ein Gesundschrumpfen. Auch wenn die Anzahl der Sitze und Leinwände gleich bleibt (oder nur geringfügig sinkt), so ändert sich die Kostenstruktur sehr stark. Ein bis zwei größere Kinos mit insgesamt 15 Leinwänden sind deutlich günstiger zu betreiben als sechs bis sieben einzelne Kinos mit gleicher Leinwandanzahl. Miete, Personal, Strom, Steuern, Rabatte durch größere Einkaufsmengen etc.

Nachdem ich das nun geschrieben habe, möchte ich jedoch -Überraschung!- sagen, dass ich eine Verdichtung mit Multiplexen gar nicht meine. Der Weg, den die Kinos gehen sollten, ist der der anzahlmäßig geringerer Kinos, die klein bis mittelgroß sind und eine exzellente Ausstattung haben. Natürlich wird es dann weniger Auswahl an Filmen geben, aber 30 Kinobesuche pro Jahr solltest Du auch bei einer Auswahl von 300 Filmen pro Jahr statt knapp 600 hinbekommen.

(@ Agent K: Das ist auch meine Idee von "Verbesserung": Nicht nur superduper neue Erfindungen, sondern weg mit den Schachtelsälen 5 - 15 aus den Multiplexen, da sich diese richtigerweise nicht viel vom Heimkino unterscheiden und dafür das was man in Saal 1 schon hat auch in Saal 2, 3, und 4 zur Verfügung stellen)

Das Problem der Kinos ist, dass alles nur auf Masse ausgerichtet ist und damit kommst Du heute nicht weit, weil es einfach zu viel Unterhaltungsprodukte gibt, die die Menschheit produziert. Der Konsument sucht sich gezielt die Produkte aus, die er haben möchte. Anders geht es gar nicht, weil einem schlichtweg die Zeit fehlt "Alles" zu erleben.

Kino wird auf lange Sicht nur überleben können, wenn Qualität über Quantität gestellt wird, um sich von Konkurrenzprodukten abzuheben. Das bedeutet eben auch einen Wegfall einer Anzahl x von Kinos.

Mattis
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Re: Mark G.s Allerlei

Beitrag von Mattis » Mittwoch 5. Dezember 2018, 14:26

Taipan hat geschrieben:
Mittwoch 5. Dezember 2018, 06:01


Das Problem der Kinos ist, dass alles nur auf Masse ausgerichtet ist und damit kommst Du heute nicht weit, weil es einfach zu viel Unterhaltungsprodukte gibt, die die Menschheit produziert. Der Konsument sucht sich gezielt die Produkte aus, die er haben möchte. Anders geht es gar nicht, weil einem schlichtweg die Zeit fehlt "Alles" zu erleben.

Kino wird auf lange Sicht nur überleben können, wenn Qualität über Quantität gestellt wird, um sich von Konkurrenzprodukten abzuheben. Das bedeutet eben auch einen Wegfall einer Anzahl x von Kinos.
Und wie passt dann diese Statistiken in deine Argumentation?

https://www.statista.com/statistics/386 ... in-france/
https://www.cinemauk.org.uk/the-industr ... dmissions/

Gibt es diese Produkte etwa in Frankreich und Großbritannien nicht? Oder haben die Kinos da vielleicht doch etwas einfach richtiger gemacht, als hier in Deutschland?

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