Binge or No Binge?

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Wie sollten Serien veröffentlicht werden?

Binge
2
33%
No Binge
4
67%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6

Taipan
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Binge or No Binge?

Beitrag von Taipan » Sonntag 10. Januar 2021, 08:05

Vor einigen Jahren wurde ja das Bingen erfunden. Serienstaffeln konnten so an einem Stück weggeguckt werden und man brauchte sich um Cliffhanger innerhalb einer Staffel keine Sorgen machen. Einzig die Serien, die von "klassischen" Sendern ausgestrahlt wurden (dazu zähle ich auch HBO), waren weiterhin nicht direkt am Stück verfügbar.

Als dann Disney+ vor etwas über einem Jahr startete, hatten sie am Anfang natürlich das gleiche Problem, das alle Streaming Dienste (oder zB auch Konsolen) haben: Es gab zu wenig neuen Content, um den Dienst an den Mann und die Frau zu bringen, bzw. dort zu halten. Um die Abolaufzeiten in die Länge zu ziehen, entschieden sie sich dazu The Mandalorian im wöchentlichen Rhythmus zu veröffentlichen.

Wurde diese Strategie anfangs eigentlich durchgängig negativ bewertet, werden mittlerweile immer mehr auch die positiven Seiten von Usern festgestellt: Es ist ein bisschen früher wie beim ZDF oder auf Pro Sieben und man kann jede Folge bewusst konsumieren und wirken lassen, sich darüber mit Freunden austauschen und sich zusätzlich jede Woche auf eine neue Folge seiner Lieblingsserie freuen.
Da die Vorteile für das Studio auf der Hand lagen -neben der o.g. künstlichen Verlängerung der Abos, gab es nun auch verlängerten Buzz im Netz und den Trending Charts der diversen Social Media Dienste- zog Amazon in 2020 mit der zweiten Staffel von The Boys und aktuell mit der fünften Staffel von The Expanse nach und übernahm die Strategie. Und auf Disney+ sieht es ja so aus, als hätten sie nicht vor in Zukunft aufs Bingen zu setzen. Spannend wird es sein, zu beobachten, ob Netflix ebenfalls auf den Zug mit aufspringen oder beim alten Modell bleiben wird.

Was sagt Ihr? Mögt Ihr es alles in einem Rutsch wegzugucken oder wollt ihr eine Folge pro Woche haben?

Manni Sch.
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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von Manni Sch. » Sonntag 10. Januar 2021, 09:35

Ich bin für Binge-Watching. Ich mache es zwar nicht so, dass ich mehrere Folgen einer Serie hintereinander schaue. Lieber sehe ich abends von drei Serien jeweils eine Folge. Aber ich möchte dann auch am folgenden Tag eine weitere Folge sehen können.

Bei der wöchentlichen Ausstrahlung tue ich mich etwas schwer, gerade bei komplexen Serien wie die erwähnten "The Expanse" oder "The Boys" den Anschluss zu behalten. Trotz Rückblick am Anfang, den man ja auch nicht bei allen Serien bekommt, weiß ich nach einer Woche nicht mehr, was in der letzten Folge alles passiert ist. Daher bringt es mir mehr, die Folgen einer Staffel z.B. innerhalb einer Woche wegzugucken.

Bei Serien dagegen, wo jede Folge abgeschlossen ist (z.B. Young Sheldon oder die CSI-Serien), ist es mir dagegen egal. Da kann ich auch eine Woche warten, bis es weiter geht.

student a.d.
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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von student a.d. » Sonntag 10. Januar 2021, 10:35

Ich gucke nach Möglichkeit mehr oder weniger alles hintereinander weg, da für mich so der Spannungsbogen viel besser erhalten bleibt und vor allem in der Erinnerung viel weniger Details verloren gehen und so einem beim schauen auch viel besser kleinere Details auffallen, was bei einer Sichtung von einer Folge pro Woche nicht der Fall wäre.
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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von mercy » Sonntag 10. Januar 2021, 13:19

Das kommt natürlich in erster Linie darauf an, welche Freizeit man hat. Außer abends kommen wir wegen des Kindes fast nie zum Schauen. Und dann ist ebenso die Frage, ob es ein Film oder Serie sein soll. Mehr als 2-3 Serien schauen wir nicht gleichzeitig. Falls es ältere Serien sind, dann schauen wir schon 3-4 Folgen am Stück.

Bei neuen Serien/Staffeln bin ich aber ein Verfechter des wöchentlichen Turnus'. Nicht nur, dass man beim Bingen nicht mehr hinterher käme (in den letzten Wochen waren es die beiden TWD Spinoffs, Star Trek Discovery und Mandalorian), hat man so den positiven Effekt, dass man einen wöchentlichen Rhythmus hat auf dem man sich immer wieder freuen kann. Man wird nicht überladen, so dass man am Ende des Tages immer noch weiß, was in welcher Folge gelaufen ist. Was natürlich auch von Vorteil ist, ist das Diskutieren nach einer Folge über dessen Inhalt. Das war bei Akte X und Game of Thrones immer extrem wichtig, und natürlich bei LOST. Ich kann mir gar nicht vorstellen, diese Serie in der Erstsichtung am Stück sehen zu müssen. Da würde ja alles an Theorien und Erkenntnissen verloren gehen. Das wöchentliche Diskutieren war damals immer das Highlight "danach". Schade, dass diese Plattformen immer mehr wegfallen und bei den Social Media Kanälen erkennt man immer mehr, wie manche Leute eine Serie nur halbherzig nebenbei schauen und dann ungerechtfertigte Anmerkungen und Kommentare kommen. Das ist auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, was meiner Meinung nach auch beim Bingen zum Vorschein kommt. Das ununterbrochene Konsumieren von neuer Ware ohne Unterlass. Immer mehr, immer schneller. Ich persönlich finde das furchtbar und möchte lieber für einen längeren Zeitraum Stück für Stück. Solange ich dann eine Serie regelmäßig weiterschaue habe ich auch keine Probleme mit dem Anschluss. Und ein weiterer positiver Nebeneffekt ist dabei, dass man dann nicht so lange warten muss, bis es eine neue Staffel gibt. Das finde ich ja immer am lustigsten, wenn jemand eine Staffel innerhalb eines Tages durchschaut und danach rumjammert, ein Jahr auf die neue warten zu müssen.

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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von Mark_G » Sonntag 10. Januar 2021, 19:33

In den guten "alten" Streamingzeiten habe ich eher gebinged... Aber inzwischen gibt es so viel auf den verschiedenen Plattformen zu sehen, dass mir Abwechslung inzwischen wichtiger ist - deswegen gibt es heute höchstens zwei Folgen einer Serie (evtl. auch mal drei bei 30Minütern...)

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich während 90 % der Serien auch arbeite - es gibt nur ein paar Highlight-Serien, bei denen ich den Puter zuklappe...
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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von student a.d. » Sonntag 10. Januar 2021, 20:34

Mark_G hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:33

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich während 90 % der Serien auch arbeite - es gibt nur ein paar Highlight-Serien, bei denen ich den Puter zuklappe...
So was kann ich ja gar nicht leiden, wenn man nicht mit voller Aufmerksamkeit einen Film oder eine Serie guckt.

Bei dir ist es der PC, bei so gut wie allen anderen das Smartphone auf das ständig geglotzt wird. Natürlich bekommt man auch so mit um was es im Format geht und ob es einem eher gefällt oder nicht. Aber richtig eintauchen kann man meiner Meinung nach jedoch nicht, weshalb bei mir bei fast allen Formaten Handy und PC aus gilt. Da mussten sich auch schon ein paar Freunde von mir deswegen was anhören, weshalb sie während eines Films mehrfach auf ihr Handy schauten.

Das alles ist für mich genau so störend wie im Kino und da mag das ja eigentlich auch keiner...
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Re: Binge or No Binge?

Beitrag von Taipan » Montag 11. Januar 2021, 06:36

Mir persönlich gefällt die Entwicklung hin zum alten Format (also eine Folge pro Woche) deutlich besser. Sacken lassen, darüber diskutieren und die Vorfreude auf die nächste Woche machen mir Spaß.

Ich habe auch schon des Öfteren gedacht, warum sich komplett veröffentlichte Staffeln eigentlich noch Serien nennen und in Folgen aufgeteilt werden, wenn man alles hintereinander gucken kann. Klar gibt es auch abgeschlossene Plots pro Folge, aber irgendwie finde ich das schräge.

Das Argument, dass man den Faden verliert, kann ich nachvollziehen. Für mich helfen da aber die bereits erwähnten kurzen Rückblicke am Anfang einer Folge (die es früher bei Serien ja auch schon gab). Außerdem habe ich weniger Probleme damit, bei der nächsten Folge noch zu wissen, worum es in der vorherigen ging, sondern vielmehr bei der nächsten Staffel, die dann ein oder zwei Jahre später kommt.

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